Portugal - 28. Oktober - 8. November 2018

Am Sonntag, auf fast leerer Autobahn, verläuft die Anreise nach Porto äußerst entspannt. Allerdings kostet das etwas komplizierte elektronische Maut-System einige Nerven.
Im Süden der Stadt stehen wir auf dem Campingplatz Parque Campismo Salgueiros, nur zweihundert Meter vom Strand entfernt.

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Der Vorort verfügt über eine neue Promenade und eine gute Infrastruktur, wie z.B. eine Bushaltestelle direkt vor dem Camp.

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Porto mit seiner hübschen Altstadt liegt im engen Douro-Tal und ist eine faszinierende und lebhafte Stadt.

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Über den Fluß spannt sich neben der Altstadt die imposante, zweistöckige Luis-I-Brücke (1886).

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Auf der anderen Flußseite liegt der Ort Vila Nova de Gaia. Dort wird in riesigen Kellern und Hallen entlang des Flusses der starke Portwein gemischt und gelagert. Im Fluß liegen noch ein paar alte Segelkähne, Rabelo Boote, mit denen früher der Most herangeschafft wurde. Die Weinberge befinden sich etwa 100 Kilometer stromaufwärts. Heute erledigen Tanklastwagen diese Arbeit, die Kähne sind nur noch Werbefläche und Fotomotiv.

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Im mittelalterlichen Viertel Ribeira (Flussufer) liegen schmale, kopfsteingepflasterte Straßen mit Geschäften, Restaurants und Cafés.

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Die alten Häuser scheinen sich gegenseitig zu stützen um nicht einzustürzen.

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An den Fassaden kleben schmiedeeiserne Balkone, davor flattert die Wäsche im Seewind.

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Rund um den Bahnhof erstreckt sich das Geschäftszentrum der Stadt mit Fußgängerzone und interessanten Nebenstraßen.

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Es gibt noch viele kleine Geschäfte. Sie scheinen die Zeit verschlafen zu haben. Hier decken wir uns u.a. mit leckerem Schinken, lokalem Schafskäse und altem Portwein ein.

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Jugendstilfassaden erfreuen uns hier immer wieder.

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Besonders imposant wirken die Bank- und Geschäftshäuser im Zuckerbäckerstil an der Avenida dos Aliados.

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Die Capella das Almas (Kapelle der Seelen) besticht durch ihre barocke Baukunst aus dem 17. Jahrhundert. Die einzigartige Kapelle ist mit 15.947 blau bemalten Fliesen bedeckt. Die Kachelbilder zeigen einiges aus dem Leben des heiligen Franziskus und der ägyptischen Jungfrau Katharina auf.

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Die Kirche Igreja Paroquial de Santo Ildefonso thront über dem Stadtteil Batalha.

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Sehenswert ist der Kopfbahnhof, Sao Bento, mit seiner prächtigen Vorhalle. Sie ist ist über und über mit Azulejos (bemalte Kacheln) ausgeschmückt. Die Gemälde zeigen historische Szenen wie die Eroberung von Ceuta, ländliche Szenen vom Weinbau oder den Heiligenfesten und ganz oben die Geschichte des Transportwesens, deren ruhmreicher Abschluß die Eisenbahn darstellt.

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Balkon des Heimwehs.

Der Weg nach Süden führt für uns über den kleinen Ort Costa de Lavos.


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Breiter einsamer Strand und eine ordentliche Dünung sind gute Bedingungen für einen ausgedehnten Spaziergang.

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Auf dem Womo-Parkplatz, direkt am Strand, reihen wir uns ein.

Der folgende Tag bringt wieder besseres Wetter und Lust auf Sightseeing.

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Wir steuern Batalha, die größte Klosteranlage Portugals, an. Etwa eineinhalb Jahrhunderte wurde an den, im gotisch-manuelinischen Stil errichteten, Gebäuden gearbeitet. Das Kloster ist Sinnbild der portugiesischen Unabhängigkeit und wurde nach der Schlacht von Aljubarrota erbaut.

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Heute gehört die Anlage zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Das Kirchenschiff ist sehr schmal und himmelstrebend, wuchtige Säulen tragen das 80m lange und 32.5 m hohe Dach.

Ein Kloster ist nicht genug. Gar nicht weit wartet das nächste imposante Bauwerk dieser Art auf uns. In Alcobaco, am Zusammenfluß von Rio Alcoa und Rio Baca wurde im Mittelalter das Kloster der Heiligen Maria von Alcobaca gegründet.

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Mit dem Bau wurde 1167 begonnen. Auch dieses Kloster ist UNESCO Weltkulturerbe.

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Die Klosterkirche wurde nüchtern und ohne viel Schmuck im Stil der französischen Zisterziensergotik erbaut. 20 m hohe Säulen und das schmale, 106 m lange Kirchenschiff schaffen bemerkenswerte Perspektiven.

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Die ehemals schlichte Eingangsfront wurde allerdings 1725 durch eine üppige Barockfassade mit zwei Glockentürmen ersetzt.

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Rund um das Kloster erstreckt sich die Altstadt von Alcobaco.

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Einen ruhigen Platz für die Nacht finden wir an der Lagune von Sao Martinho do Porto. Concha - die Muschel - wird die Meereseinbuchtung genannt, an der dieser beliebte Ferienort liegt.

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2. November 2018 Lissabon

Das Häusermeer von Lissabon durchqueren wir auf der Stadtautobahn. Von der großen Hängebrücke „Ponte de 25 de Abril“ über den Tejo bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt. Auf dem gegenüberliegenden Ufer ist die Christo-Rei-Statue weithin sichtbar. Die 28 Meter hohe Christusfigur wurde 1959 nach dem Vorbild der berühmten Christus-Statue in Rio de Janeiro geschaffen - aus Dankbarkeit, daß Portugal von den Leiden des Zweiten Weltkrieges verschont blieb. Während das brasilianische Vorbild auf einem Berg steht, dient in Almada ein 82 Meter hoher Betonsockel als Plattform für die Christusfigur.
In Costa de Caparica, auf der anderen Seite des Tero, wohnen wir auf dem Orbitur Campingplatz. Wir nehmen die Fähre rüber nach Belem, einem Stadtteil ca. 7 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

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Hier überragt das Denkmal der Entdecker die weitläufige Uferpromenade.

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Weitaus kunstvoller wirkt der Verteidigungsturm an der Tejo-Einfahrt. Er wurde im manuelinischen Stil im 16. Jahrhundert errichtet. Von Belem aus starteten seinerzeit die portugiesischen Entdecker ihre Seereisen.

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Nicht weit von der Hafenfestung Torre de Belem entfernt liegt ein bemerkenswertes Bauwerk, das Jeronimos-Kloster. Der Bau gilt als das bedeutendste Werk der Manuelinik, der portugiesischen Variante der Spätgotik.

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Seit 1983 gehört das Kloster zum UNESCO-Weltkulturerbe. In einem der Seitenflügel ist heute das Seefahrtsmuseum untergebracht.
Unseren eigentlichen Stadtrundgang starten wir am Mercado de Ribeira.

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Das Herz der Stadt ist jedoch der Praca do Comercio. Der elegante Platz am südlichen Ende der Baixa öffnet sich auf einer Seite zum Tejo hin.

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Die Baixa ist Lissabons Geschäfts- und Bankenviertel. Der kunstvoll gestaltete "Elevator de Santa Justa" ist ein 45 Meter hoher Turm, reich verziert im neugotischen Stil. Er verbindet Bahia (Unterstadt) mit Chiado und Kairo Alto (Oberstadt).

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Die Straßenzüge, alle kerzengerade und rechtwinkelig angelegt, wurden nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 auf dem Reißbrett entworfen.

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Ausschließlich Aal in Dosen wird hier in eleganter Umgebung angeboten.

Die elegante Fußgängerzone endet am Rossio, einem verkehrsumtosten Platz.

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Castelo de Sao Jorge

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Durch enge verwinkelte Gassen gelangt man von hier in den ältesten Stadtteil, die Alfama.

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Unterhalb des Castello de Sao Jorge liegt auch die mächtige Kathedrale Se.

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Der schlichte romanische Bau aus dem 12. Jahrhundert ist die älteste Kirche Lissabons.

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In den schmalen Gassen rundum gibt es zahlreiche Kneipen, Fado-Restaurants und Weinbars aber auch so manch verträumten Hinterhof.

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Das ehemalige Gelände der Weltausstellung von 1998 liegt im Osten der Stadt und heißt heute Parque das Nacoes. Der auffälligste architektonische Höhepunkt ist der Gare do Oriente.

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Aber das "Oceanario de Lisboa", das zweitgrößte Ozeanarium der Welt, war das Glanzstück der EXPO 1998. Hier schauen wir uns Meeresorganismen aus fünf verschiedenen Klimazonen der Erde an.

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Seeotter (Enhydra lutris).

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Das große Hauptbecken ist an vielen Stellen durch große Glaswände einsehbar und man hat als Besucher den Eindruck, die Fische schauen sich die Menschen an und nicht umgekehrt. Hier ist die Flora und Fauna des offenen Meeres nachempfunden.
Es tummeln sich Makrelenschwärme, Stachelrochen und Barrakudas neben verschiedenen Haien.

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Das Besondere für uns sind jedoch die zwei Mondfische (Mola mola), die hier ihre Bahnen ziehen.

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Die reinste Augenweide ist die temporäre Ausstellung "Forest Underwater von Takashi Amano". Es ist eine einzigartige Umgebung, in der tropische Wälder und Kunst meisterhaft kombiniert werden.

Zwei Tage Großstadt sind uns genug, am 5. Nov. 2018 verlassen wir Lissabon in Richtung Süden. Wir fahren durch Korkeichenwälder und Olivenhaine und gelangen nach gut 300 Kilometern in die Algarve.
In Luz, unweit von Lagos schlagen wir unser Lager auf dem Orbitur Campingplatz auf.

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Lagos und die weißen Dörfer der Gegend, Burgau und Salema erkunden wir mit dem Motorrad.

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Den südwestlichsten Zipfel Europas, das kleine Örtchen Sagres, besuchen wir auch. Simba findet einen Platz auf dem weitläufigen Parkplatz für Wohnmobile, direkt vor den Resten der alten Festung „Fortaleza de Sagres“. Die Festung wurde 1587 bei einem Piratenangriff zerstört. Der Rest vom Erdbeben 1755. Sie liegt auf der 1000 Meter langen und 300 Meter breiten Landzunge „Ponta de Sagres“, die wir bei herrlichstem Sonnenschein umwandern.

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Angler stehen auf den hohen Klippen, denn hier, wo die warmen Algarvegewässer mit der kälteren Biscaya zusammentreffen, sammeln sich viele Fische.

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"Adios Portugal! Wir fahren jetzt nach Andalusien (Süd-Spanien)."
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