14.-26. August 2017
Tanzania

Wir reisen in Kasumulu nach Tansania ein. Die Grenzformalitäten erfordern Geduld, denn mit/vor uns ist eine 19-köpfige italienische Motorradgruppe dran. So kostet es uns 1 1/2 Stunden, USD 50 p.P. fürs 90 Tage Visum sowie USD 25 Straßenbenutzungsgebühr und dann sind wir in Tansania.
Die erste Nacht im Land bringen wir auf dem Parkplatz des Landmark Hotels in Tukuyu zu. In einem der Zimmer dürfen wir die Dusche benutzen, somit ist die Parkgebühr von USD 10 p.P. auch in Ordnung.
Tukuyu liegt umgeben von Kaffee-,Tee- und Bananenfeldern auf dem etwa 1.600 m hohen Vulkan Ntukuyu. Die umliegende Region ist die regenreichste des Landes. Das bekommen wir auch zu spüren. Die ganze Nacht über prasselt der Regen auf Simbas Dach. Am Morgen ist hier alles in dichten Nebel gehüllt.
Die Straße nach Iringa führt durch die vulkanischen Höhenzüge der Rungwe Region.

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Auf den Feldern ist man aktiv und in den Ortschaften herrscht ein reges Treiben, die Gegend ist sehr fruchtbar.

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Wir decken uns mit Obst und Gemüse ein und bald duftet es in Simbas Fahrerkabine nach köstlicher Ananas und ein Berg Grünzeug füllt den Freiraum zwischen unseren Sitzen.

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Das Einkaufsvergnügen erfährt ein jähes Ende, denn der Straßenbelag ist äußerst schlecht. Tiefe Spurrillen machen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf zum Teil unter 30 km/h nötig. Permanente Straßenkontrollen durch die Polizei kosten ebenfalls Zeit, wobei wir fast immer durchgewunken werden. Dann folgen über 100 Kilometer komplette Straßenerneuerung. Das bedeutet, daß wir uns mit Bussen und vielen Lkws auf einer provisorischen, staubigen, und holprigen Sandpiste gen Norden quälen müssen.
Für die heutige Tagesetappe von 330 Kilometern brauchen wir so auch mehr als 8 Stunden.
Rechtzeitig zum Sundowner erreichen wir 50 km vor Iringa die Old Farm Kisolanza.
Hier sind wir mit Andrea und Peter aus der Schweiz verabredet, die wir aus Südafrika und Namibia kennen. Sie sind Richtung Süden unterwegs. Auf dieser schönen Bushcamp-Anlage verbringen wir 3 Tage und lassen es ganz gemütlich angehen. Brot backen am Lagerfeuer, sowie ein Spaziergang zu den Stevia-Feldern der Farm, gehören u.a. dazu.

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Die Isimilia Stone Age Site liegt ca.20km vor Iringa. Durch Erosion wurde hier ein ganzes Tal ausgespült. Tausende von Steinwerkzeugen kamen zum Vorschein. Viele der Werkzeuge wurden auf ein Alter von mehr als 60.000 Jahre geschätzt.
Die Isimilia Schlucht ist durch einen Bach entstanden, der sich während der Regenzeit durch das weiche Erdreich fräst und so bis zu 15 m hohe Säulen entstehen ließ.

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100 Kilometer nordwestlich von Iringa gelangen wir dann zum Ruaha Nationalpark. Es ist der größte NP Tanzanias. Wir stellen Simba unter den großen Bäumen auf dem Shogela Camp, 30km vor dem Gate, ab. Am folgenden Tag unternehmen wir einen Ganztages-Game-Drive. Den Auftakt bildet noch vor dem Gate ein Rudel Wildhunde. Es sind mehr als 20 Tiere, die sich im Sand des Fahrweges suhlen und dann von jetzt auf gleich zur Jagd aufbrechen.

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Neben Flußpferden, Krokodilen, Kudus, Impalas, Zebras und etlichen Elefanten sehen wir auch einen männlichen Leoparden. Vor uns wechselt er seinen Ruhebaum. Sechs faule Löwen erleben wir auch noch.

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In einem Baum in ca. 5 Meter Höhe entdecken wir einen Nördlichen Felsenpython (Python sebae) neben einem Bienenvolk - wer bewacht hier wen?
Der Felsenpython gehört mit über fünf Metern Länge zu den größten Schlangen der Welt.

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Ein rundum wildreicher Tag in einer wunderschönen Landschaft mit vielen Baobab-Bäumen.

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Als nächstes Ziel steuern wir die Usambara-Mountains an. Das bedeutet über 700 Straßenkilometer durch eine Landschaft voller Baobabs.

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Trotz guter Straße wird ein Übernachtungsstopp in der Nähe von Arusha erforderlich. Arusha selbst meiden wir, die Stadt hat sich für uns dramatisch zum Nachteil verändert.

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Sisal-Felder am Fuße der Usambaraberge, soweit das Auge reicht.

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Das Bergmassiv erreicht, schrauben wir uns auf einer schmalen engen Straße in die Höhen. Höchste Anforderung an Mensch und Gerät. Alles geht gut und wir stehen oben vor der Irente Farm. Die Zufahrt zur Campingwiese ist nun wirklich zu eng und zu steil. Also wird Simba mühsam vor der Anmeldung/Hofladen eingeparkt.

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Männliches Fischers Zweihornchamäleon (Kinyongia multituberculata) ist endemisch für das West-Usambara Gebirge.

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Nach der kühlen frischen Bergluft zieht es uns nun noch ans Meer. Zwischen Tanga und Pangani liegt das Peponi Camp. Hier stehen wir mit Simba unter Palmen direkt am indischen Ozean.

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Die Grünen Meerkatzen schauen nach dem Schreiseeadler, der über ihren Köpfen greist.
Wir genießen die angenehme Meerresbrise und lassen es uns gut gehen.

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Im Fischerdorf nebenan gibt es täglich fangfrischen Fisch zu kaufen.

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Heute gibt es als Abschiedsessen Kingfish (Stachelmakrele).
Drei Nächte stehen wir dort, bevor wir nach Kenia aufbrechen.
Es sind nur etwa 100 Kilometer bis zur Grenze und die Straße ist recht gut. Kurz vor dem Grenzposten gibt es noch einmal eine Lkw-Waage. Da wir bisher in Tansania immer durchgewunken wurden, fahren wir einfach vorbei. Unsere Pässe sind beim Grenzbeamten gerade mit dem Ausreisestempel versehen, steht ein Beamter der Wiegestation hinter uns. Wir seien unrechtmäßig einfach vorbei gefahren, so lautet der Vorwurf. Also zurück und auf die Waage. Natürlich ist alles in Ordnung, Simba hat nicht unerwartet zugenommen. Trotzdem folgt eine lange Diskussion. Wir sollen die bisherigen Wiegeprotokolle vorlegen. Es dauert, bis man uns glaubt, daß es für uns in Tansania nie ein Wiegen gab. Schließlich dürfen wir ohne Bußgeldzahlung (2.000USD waren im Gespräch!) weiterfahren und aus Tansania ausreisen.


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