7. - 14. August 2017
Im Norden Malawis


Vom South Luangwa NP fahren wir über Chipata gen Norden. In Lundazi verlassen wir die komfortable Asphaltstraße und fahren östlich 15 Kilometer auf übelster Offroad-Sandpad zum Grenzübergang nach Sambia/Malawi. Hier kam gestern das letzte Auto durch. Gestreßt ist hier niemand, zwei Grenzbeamte stören wir beim Schachspiel, der Dritte wird aus seiner Unterkunft herbeigerufen. Auf Malawi-Seite sieht es nicht anders aus. Nach ca. 45 Minuten und um 150 USD ärmer sind wir jetzt in Malawi. Road-Tax und Versicherung wurde nicht von uns verlangt.
Das kleine Land mit nur 118.500 qkm verfügt über nahezu genauso viele Menschen wie das 752.600 qkm große Sambia, nämlich ca. 17 Mio. Einwohner. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas. Den Norden des Landes prägen seine besiedelten Hochplateaus, letzte bewaldete Berghänge mit Urwaldresten und einer interessanten Flora sowie der Malawisee. Der See versorgt alle mit Fisch und das Land ist sehr fruchtbar. Wir sehen ausschließlich gut ernährte Menschen.
Hier, in Malawi, dem warmen Herz Afrikas, begann vor ziemlich genau 30 Jahren unsere Liebe zu Afrika.

IMG_8835 (1)

Direkt hinter dem Schlagbaum der Grenze stoßen wir auf lachende Gesichter und wir freuen uns wieder in diesem herzlichen Land zu sein. Bis zur nächsten Hauptstraße sind noch einmal 53 Kilometer heftige Offroad durch die Viphya-Berge zu meistern, für die wir mehr als 2 Stunden benötigen. Dazu kommt noch die 13 Kilometer lange Zufahrt zur Luwawa Forest Lodge, die auch nicht in besonders gutem Zustand ist. Die Lodge endlich erreicht, muß Simba bei völliger Dunkelheit auf dem zugewachsenen Campingareal eingeparkt werden. Eine Herausforderung für Mann und Gefährt. Wir sind wieder einmal dankbar um Simbas kräftigen Astabweiser.

DSC00572

Die Luwawa Lodge liegt auf 1.530 m Höhe, darum animiert das angenehme Klima uns zu einem Spaziergang zum Stausee und über die weiten Hänge. Dabei besuchen wir die kleine Siedlung der Lodge-Angestellten.

DSC00577

DSC00559 DSC00553

DSC00578

Der kommende Tag gehört dann wieder der Straße. Wir fahren über Mzuzu an den Malawissee. Buntes Marktgeschehen in den Ortschaften und immer viele Menschen auf der Straße bestimmen das Bild. Die Kinderscharen sind noch größer als anderswo.

DSC00584

DSC00586

Totale Fußballbegeisterung kam rüber, besonders von der VIP-Lounge im Mangobaum.

DSC00598

DSC00642

Die Makuzi Lodge liegt in einer malerischen Bucht und verfügt im tropischen Garten über einige Stellplätze für Camper. Simba muß sich auf der zugewachsenen Zufahrt wieder ganz schön schlank machen, aber schließlich parkt er mit Blick auf den See.

DSC00657

Zwei entspannte Tage verbringen wir hier, bevor wir parallel zum See durch die Berge gen Norden fahren. Die Straße führt über die seitlichen Ausläufer des Nyika Plateaus wieder an den See.

DSC00730

IMG_8957

Das Nyika Plateau hatten wir vor 30 Jahren schon besucht. Hier verbrachten wir damals etliche Tage damit, nach Leoparden zu suchen. Damals galt es als das leopardenreichste Gebiet Afrikas, trotzdem hatten wir kein Glück. Heute sind die Bestände durch die Wilderei sehr stark reduziert.
Im Chitimba Camp buchen wir uns für zwei Tage ein und relaxen am breiten Strand mit permanentem „Meeres“-Rauschen im Ohr. Der Wind ist zur Zeit relativ stark, sodaß die Fischer nicht mit ihren schmalen Einbäumen auf den See hinausfahren können. Leider muß unser Speiseplan daher ohne frischen Fisch auskommen.

DSC00754
DSC00716
DSC00708
DSC00687

Zu guter letzt können wir am Morgen unserer Abfahrt doch noch frischen Fisch erwerben. Jetzt können wir also ganz gelassen nach Tanzania aufbrechen, denn für das Abendessen ist gesorgt.
Impressum