Djibouti
12. - 18. Dezember 2017

Der Flug mit Ethiopian Airline verläuft angenehm. Das von uns in Djibouti Stadt über booking.com gebuchte Hotel Residence de L’Europe ist, als wir am Abend eintreffen, ausgebucht. Wir werden in einem nahe gelegenen Hotel untergebracht, das zwar etwas preisgünstiger, aber dafür auch schlechter ist. Es ist nur für eine Nacht, am nächsten Tag können wir bereits um 9.00 Uhr das geräumige Zimmer im Residence de L’Europe beziehen.

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Die Stadt selbst mutet recht orientalisch an. Was Menschen und die Architektur angeht, sind wir hier in einer ganz anderen Welt, als wir bisher in Afrika erfahren haben.

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Die Frauen sind meist in bunte, dünne Tücher gehüllt, nur wenige tragen den Niqab. Bei Männern ist die Chartrali Mütze sehr beliebt.

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Dschibuti wurde erst 1977 von Frankreich unabhängig. Das Land ist etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern und hat nur ca. 850.000 Einwohner. Die überwiegend muslimische Bevölkerung besteht zu etwa 60 % aus Somali und zu 35 % aus Afar.

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Das autokratisch regierte Dschibuti gilt dennoch als politisch „stabil“, so dass mehrere Staaten Militärpräsenzen aufbauten, darunter die Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien, Spanien, Japan und die Türkei. Auch bundesdeutsche Soldaten sind im Rahmen der Anti-Piraterie-Mission Atalanta zeitweise in Dschibuti stationiert.

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Touristisch ist Djibouti nur wenig erschlossen, darum hatten wir auch einige Mühe unsere geplanten Unternehmungen zu organisieren. Doch schließlich gerieten wir an Nasro, eine junge engagierte Frau, der wir uns anvertrauten.

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Der Grund unserer Reise nach Djibouti waren die Walhaie, die hier im Golf von Tadjoura, in der Zeit von November bis März anzutreffen sind. Günstige Strömungs- und Temperaturbedingungen führen zu einer hohen Planktondichte und somit zu einem Hotspot für Walhaie.
Nasro organisiert eine Bootstour für uns. Nach einer Stunde Fahrt haben wir den Hotspot erreicht. Jetzt heißt es die Augen offen halten. Wir kreuzen ca. 30 Minuten vor der Küste. Plötzlich tauchen Haiflossen auf. Sie sind da! Zwei Tiere nähern sich unserem Boot. Günter macht sich bereit. Bis er jedoch soweit ist, sind sie nicht mehr zu sehen. Doch es dauert nicht lange, da entdeckt Günter eine Flosse und ist Nullkommanix im Wasser.

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Ich erstarre fast: Direkt vor Günter ragt die Schwanzflosse aus dem Wasser.

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Tatsächlich war es so, daß der Walhai auf Günter zugeschwommen kam und sie sich Auge in Auge, bis auf ca. 20 cm nahe kamen. Günter hat ihn spontan weggeschoben. Das war auch für ihn zu viel Nähe.

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Es folgte noch ein zweiter erfolgreicher Schnorchelgang, wiederum mit der Möglichkeit das imposante Tier zu berühren.

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Der Walhai, ein männliches Jungtier von ca. 5m Länge, kam auch ans Boot heran. Als ob
GOPR1116 er uns begrüßen wollte, berührte er mit seinem breiten Maul leicht die Bootswand, um dann abzutauchen.
Es war ein unvergessliches Erlebnis und für Günter ist damit ein langgehegter Traum, mit Walhaien zu schwimmen, wahr geworden. Danach wurde die See zum Schnorcheln zu rauh.
Wir fuhren deshalb in eine geschützte Bucht, um dort, an einem noch einigermaßen intakten Riff, zu schnorcheln.



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Danach gab es einen leckeren, wohlverdienten Lunch.

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Die vielgestaltige Wüstenlandschaft Djiboutis wollen wir auch kennenlernen. Sie umschließt hufeisenförmig den weit ins Land reichenden Golf von Tadjoura.

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Durch das Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Djibouti ziehen die Kamel-Karavanen. Sie bringen Salzplatten aus der Danakil und ziehen mit Zigaretten und anderem Schmuggelgut zurück nach Äthiopien.
Direkt neben der Piste treffen wir auf einen Umschlagplatz für Zigaretten.

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Siedlung der Afar.

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Unser erstes Ziel ist der Abbe-See. Er gilt als eine der unzugänglichsten Gegenden der Erde. Der See liegt auf der Grenze zwischen Äthiopien und Djibouti und ist der Mittelpunkt der Afar-Senke, wo drei Erdplatten aufeinandertreffen.

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Die Szenerie am Abbe-See ist einzigartig. Die Uferbereiche sind mit Hunderten von bis zu 50 m hohen Kalksteinkegeln übersät, die sich aus Ablagerungen heißer Thermalquellen unter Wasser gebildet haben. Die Gegend hat sich in den letzten Jahrtausenden um etwa 100 m gehoben, dadurch befinden sich die Sinterkegel heute im Bereich des trockenen Seeufers.

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Diese mondähnliche Gegend diente dem Film "Planet der Affen“ als surreale Kulisse.

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Die Gegend ist allerdings nicht unbewohnt, nomadische Afar lassen auf den Flächen, wo heiße Mineralquellen eine spärliche Vegetation zulassen, ihre Kamele, Ziegen und Schafe weiden.

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Wir nächtigen in einem einfachen Camp, oberhalb der einzigartigen Mondlandschaft.

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Zum Sonnenaufgang unternehmen wir eine kleine Wanderung zu verschiedenen heißen mineralischen Quellen.

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Djibouti ist in starkem Maße vulkanisch geprägt; der Vulkan Ardoukoba ist erst 1978 entstanden.

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Er ist ein Kegelstumpf-förmiger Aschenkegel von etwa 145–250 m Höhe mit einem flachen Kraterrand. Aufgrund der Tiefenlage der Erdoberfläche in dieser Gegend, liegt der Kraterrand des Vulkans auf etwa 5 m über Meereshöhe.
Die Eruption, die zur Entstehung des Ardoukoba führte, begann am 7. November 1978, nach einem Tag mit über 800 Erdbeben.

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Danach öffneten sich parallel zur Riftzone etwa 25 bis 500 m lange Spalten, welche Lavaströme produzierten und den heutigen Schlackenkegel des Ardoukoba schufen. Insgesamt wurden mehr als 12 Millionen Kubikmeter Asche und Lava ausgestoßen.

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Wir stehen auf zwei verschiedenen Erdplatten: links die äthiopische und rechts die eriträische Platte.

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Der Assal-See bedeckt 54 km². Seine Wasseroberfläche liegt bei etwa 154 m unter dem Meeresspiegel.

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Seine Uferbereiche bilden somit den tiefsten Punkt – also die tiefste Depression - des afrikanischen Kontinents.

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Der Salzgehalt ist mit 35 Prozent zehnmal höher als der der Ozeane oder ca. 2 bis 7 Prozentpunkte über dem des Toten Meeres.

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Immer wieder treffen wir auch hier auf heiße blubbernde Mineralquellen.

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Djibouti, das äußerst karge Land, bietet inmitten seiner Wüstenlandschaft
wunderschöne Natur-Highlights, die uns unvergessen bleiben werden.
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