Äthiopien - Hochland
19.- 28.Dezember 2017
Nach unseren Ausflügen setzen wir die Fahrt mit Simba fort. Nördlich von Addis Abeba gelangen wir recht zügig in das Hochland von Äthiopien. Hier absolvieren die Läufer Äthiopiens ihr Training.
Auch den Norden des Landes haben wir in 2011 bereist und sehr viele touristische Highlights besucht. Bilder dazu unter: www.nordaethiopien2011.blogspot.com
Seit damals halt sich das Land stark verändert. Auf den Straßen gibt es ein paar Autos mehr, aber die Anzahl der kleinen Tuk-Tuks ist explodiert.
Im Straßenbild erscheinen weniger konservativ weiß gekleidete Christen, dafür sehen wir etliche Frauen modern westlich gekleidet.
Laut Statistik gab es 2011 schon 34 % Moslems im Land. Heute treten sie deutlich in Erscheinung, da etliche Frauen sogar den Niqap tragen, das Gesicht also voll verschleiern.
Bau-Boom herrscht ist überall im Land und es gibt neue Gewerbegebiete auf dem platten Land. Wie überall in Afrika, sind auch in Äthiopien die Chinesen stark vertreten. Neue Bahnlinien, Straßen und Brücken wurden von ihnen gebaut, aber auch Gewerbebetriebe sind entstanden. Nur zu welchem Preis? Die vor ein paar Jahren von den Chinesen fertig gestellten Straßen sind heute größtenteils schon wieder in einem sehr schlechten Zustand.
Das Hochland Äthiopiens ist die Kornkammer Afrikas und zur Zeit wird die restliche Getreideernte eingebracht.
Auf den Feldern wird gedroschen und die Viehherden dürfen auf den abgeernteten Flächen Nachlese betreiben.
Die Hochplateaus und Terrassenfelder werden durch den Tarmarber Pass unterbrochen. Hier muß Simba bis auf 3.230 m hinauf in die Wolken krabbeln.
Etwas tiefer, bei 3.050 m treffen wir auf eine Gruppe Chiladas oder Blutbrust-Paviane.
Sie leben nur in großen Höhen, ernähren sich ausschließlich von Gras und nächtigen in den steilen Felswänden, denn hier sind sie vor Leoparden sicher.
Dessie, ein quirliger Ort auf über 2.500 m hat ca. 150.000 Einwohner.
Ab hier geht es ca. 200 Km auf miserabler Straße, gespickt mit Schlaglöchern und Bodenwellen, wieder hinauf auf über 3.000 Meter.
Die letzten 50 Kilometer bis nach Lalibela sind dann übelste Piste, dafür bewegen wir uns durch eine wunderschöne Landschaft.
In Lalibela, 2.500 m über dem Meeresspiegel, finden wir auf der Wiese des Tukul Village Hotels einen angenehmen Stellplatz.
Die einzigartigen 11 Felsenkirchen Lalibelas wurden im 12./13. Jahrhundert jeweils als Monolithen aus der umgebenden Felsformation herausgearbeitet. König Lalibela ließ sie als das „Zweite Jerusalem“ errichten.
Wir beginnen mit der höchstgelegenen Kirche „Ashetan Maryam“. Sie liegt hoch oben auf dem Hausberg Lalibelas, auf fast 4000 Meter.
Der Ausblick ist atemberaubend und die Schätze der kleinen Kirche sind bemerkenswert.
Auf einem Hügel, eingerahmt vom Ort Lalibela, liegen die berühmten Felsenkirchen. König Lalibela hat sie während seiner 40-jährigen Regierungszeit aus dem weichen, roten Tuffstein hauen lassen.
Die Kirchen stehen in einer Art Grube, und man kann vom umgebenden Bodenniveau auf sie herabschauen.
Die Innenräume sind eher schlicht. Sie sind mit Teppichen ausgelegt (Eintritt immer ohne Schuhe) und werden durch Ikonenmalereien (neueren Datums) auf Leinwand geschmückt.
Ganz besonders, wenn auch nicht die größte, ist die kreuzförmige Georgskirche.
Historisches Tukul Haus, typisch für Lalibela.
Jede Woche am Samstag ist in Lalibela Markttag.
Dieses bunte Treiben lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Hierher kommen die Kleinbauern der Umgebung, um ihre Produkte feilzubieten.
Honigsammler bieten den für Lalibela typischen Honig an. Auch wir erstehen 1kg. Mit Hilfe unseres Teesiebes haben wir den Honig von den gröbsten Verunreinigungen (Wachs, Bienenlarven,….) befreit.
Hopfen für die lokale Bierherstellung.
Das Transportieren schwerer Lasten ist in Äthiopien meist Frauensache.
Kaffeekannen aus Ton, wichtig für die traditionelle Kaffeezeremonie.
Simba darf in Lalibela entspannt parken, denn wir bewegen uns meist mit dem Tuk Tuk.
Den Supermarkt um die Ecke besuchen wir allerdings zu Fuß.
Große Wäsche vor den Festtagen.
Weihnachtliche Idylle in Simba. Man beachte den kleinen Ton-Simba unten links.
Da der 24.Dezember 2017 auf einen Sonntag fiel, konnten wir der sonntäglichen Frühmesse bei den Felsenkirchen beiwohnen.
Die Szenerie erinnert an die biblische Bergpredigt und ist für uns ein gelungener Auftakt für unser Weihnachten in Lalibela. Ansonsten ist der 24. Dezember für die Gläubigen in Äthiopien kein besonderer Tag, denn Weihnachten wird erst am 6. Januar gefeiert.
Der Zwergspint (Merops pusillus) kommt sehr häufig südlich der Sahara vor. Er ernährt sich hauptsächlich von Bienen, Wespen und Hornissen. Er brütet nicht in Kolonien und gräbt seine Brutröhre in sandige Ufer.
Sundowner in der Sora-Lodge und Abschied von Lalibela.
Am 26.Dezember 2017 fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft nach Gondar (350 Kilometer).
In Gondar stehen wir mit Simba im Hof der Misrak Pension ruhig und geschützt. Gondar, die äthiopische Königstadt des 17. Und 18. Jahrhunderts, liegt auf einer Höhe von 2.300 m unweit des Tana-Sees. In der Mitte der lebendigen Stadt liegt der Palastbezirk.
Unter Kaiser Fasilidas (1632-1667) wurde mit dem Bau begonnen und in der Zeit der Kaiserin Mentewab (1730-1755) wurde Bauwerk um Bauwerk hinzugefügt.
Der Baustil erinnert an mittelalterliche Burgen. Hier ist der Einfluß der Portugiesen auf den Baustiel von Gondar sichtbar. Der Komplex umfaßt ca. 7.000qm und ist von einer starken Umfassungsmauer mit zwölf Toren umgeben.
Die Idee, noch einmal kurz die Haare nachschneiden zu lassen, hat Brigitte ganz schnell verworfen.
Am frühen Morgen des 28. Dezember 2017 verlassen wir die Stadt. Offensichtlich ist heute ein christlicher Feiertag. Wir geraten mit Simba in den Strom der unzähligen Kirchgänger.
Zur sudanesischen Grenze geht es hinunter ins Tiefland. Dafür steigen die Temperaturen und das Land wird zunehmend trockener.
Bei unserer Ausreise aus Äthiopien geraten wir leider an einen jungen Zoll-Beamten, der sich offensichtlich profilieren will und außerdem ist er wohl sehr neugierig. Er überprüft Simba und sämtliche Außenfächer äußerst sorgfältig und seine Kollegin schnüffelt im Innenraum herum. Nachdem sie einige Fächer geöffnet und darin herumgefingert hat, gibt sie jedoch auf und nickt ab. Wir erhalten die abgestempelten Papiere und können in den Sudan ausreisen.
19.- 28.Dezember 2017
Nach unseren Ausflügen setzen wir die Fahrt mit Simba fort. Nördlich von Addis Abeba gelangen wir recht zügig in das Hochland von Äthiopien. Hier absolvieren die Läufer Äthiopiens ihr Training.
Auch den Norden des Landes haben wir in 2011 bereist und sehr viele touristische Highlights besucht. Bilder dazu unter: www.nordaethiopien2011.blogspot.com
Seit damals halt sich das Land stark verändert. Auf den Straßen gibt es ein paar Autos mehr, aber die Anzahl der kleinen Tuk-Tuks ist explodiert.
Im Straßenbild erscheinen weniger konservativ weiß gekleidete Christen, dafür sehen wir etliche Frauen modern westlich gekleidet.
Laut Statistik gab es 2011 schon 34 % Moslems im Land. Heute treten sie deutlich in Erscheinung, da etliche Frauen sogar den Niqap tragen, das Gesicht also voll verschleiern.
Bau-Boom herrscht ist überall im Land und es gibt neue Gewerbegebiete auf dem platten Land. Wie überall in Afrika, sind auch in Äthiopien die Chinesen stark vertreten. Neue Bahnlinien, Straßen und Brücken wurden von ihnen gebaut, aber auch Gewerbebetriebe sind entstanden. Nur zu welchem Preis? Die vor ein paar Jahren von den Chinesen fertig gestellten Straßen sind heute größtenteils schon wieder in einem sehr schlechten Zustand.
Das Hochland Äthiopiens ist die Kornkammer Afrikas und zur Zeit wird die restliche Getreideernte eingebracht.
Auf den Feldern wird gedroschen und die Viehherden dürfen auf den abgeernteten Flächen Nachlese betreiben.
Die Hochplateaus und Terrassenfelder werden durch den Tarmarber Pass unterbrochen. Hier muß Simba bis auf 3.230 m hinauf in die Wolken krabbeln.
Etwas tiefer, bei 3.050 m treffen wir auf eine Gruppe Chiladas oder Blutbrust-Paviane.
Sie leben nur in großen Höhen, ernähren sich ausschließlich von Gras und nächtigen in den steilen Felswänden, denn hier sind sie vor Leoparden sicher.
Dessie, ein quirliger Ort auf über 2.500 m hat ca. 150.000 Einwohner.
Ab hier geht es ca. 200 Km auf miserabler Straße, gespickt mit Schlaglöchern und Bodenwellen, wieder hinauf auf über 3.000 Meter.
Die letzten 50 Kilometer bis nach Lalibela sind dann übelste Piste, dafür bewegen wir uns durch eine wunderschöne Landschaft.
In Lalibela, 2.500 m über dem Meeresspiegel, finden wir auf der Wiese des Tukul Village Hotels einen angenehmen Stellplatz.
Die einzigartigen 11 Felsenkirchen Lalibelas wurden im 12./13. Jahrhundert jeweils als Monolithen aus der umgebenden Felsformation herausgearbeitet. König Lalibela ließ sie als das „Zweite Jerusalem“ errichten.
Wir beginnen mit der höchstgelegenen Kirche „Ashetan Maryam“. Sie liegt hoch oben auf dem Hausberg Lalibelas, auf fast 4000 Meter.
Der Ausblick ist atemberaubend und die Schätze der kleinen Kirche sind bemerkenswert.
Auf einem Hügel, eingerahmt vom Ort Lalibela, liegen die berühmten Felsenkirchen. König Lalibela hat sie während seiner 40-jährigen Regierungszeit aus dem weichen, roten Tuffstein hauen lassen.
Die Kirchen stehen in einer Art Grube, und man kann vom umgebenden Bodenniveau auf sie herabschauen.
Die Innenräume sind eher schlicht. Sie sind mit Teppichen ausgelegt (Eintritt immer ohne Schuhe) und werden durch Ikonenmalereien (neueren Datums) auf Leinwand geschmückt.
Ganz besonders, wenn auch nicht die größte, ist die kreuzförmige Georgskirche.
Historisches Tukul Haus, typisch für Lalibela.
Jede Woche am Samstag ist in Lalibela Markttag.
Dieses bunte Treiben lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Hierher kommen die Kleinbauern der Umgebung, um ihre Produkte feilzubieten.
Honigsammler bieten den für Lalibela typischen Honig an. Auch wir erstehen 1kg. Mit Hilfe unseres Teesiebes haben wir den Honig von den gröbsten Verunreinigungen (Wachs, Bienenlarven,….) befreit.
Hopfen für die lokale Bierherstellung.
Das Transportieren schwerer Lasten ist in Äthiopien meist Frauensache.
Kaffeekannen aus Ton, wichtig für die traditionelle Kaffeezeremonie.
Simba darf in Lalibela entspannt parken, denn wir bewegen uns meist mit dem Tuk Tuk.
Den Supermarkt um die Ecke besuchen wir allerdings zu Fuß.
Große Wäsche vor den Festtagen.
Weihnachtliche Idylle in Simba. Man beachte den kleinen Ton-Simba unten links.
Da der 24.Dezember 2017 auf einen Sonntag fiel, konnten wir der sonntäglichen Frühmesse bei den Felsenkirchen beiwohnen.
Die Szenerie erinnert an die biblische Bergpredigt und ist für uns ein gelungener Auftakt für unser Weihnachten in Lalibela. Ansonsten ist der 24. Dezember für die Gläubigen in Äthiopien kein besonderer Tag, denn Weihnachten wird erst am 6. Januar gefeiert.
Der Zwergspint (Merops pusillus) kommt sehr häufig südlich der Sahara vor. Er ernährt sich hauptsächlich von Bienen, Wespen und Hornissen. Er brütet nicht in Kolonien und gräbt seine Brutröhre in sandige Ufer.
Sundowner in der Sora-Lodge und Abschied von Lalibela.
Am 26.Dezember 2017 fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft nach Gondar (350 Kilometer).
In Gondar stehen wir mit Simba im Hof der Misrak Pension ruhig und geschützt. Gondar, die äthiopische Königstadt des 17. Und 18. Jahrhunderts, liegt auf einer Höhe von 2.300 m unweit des Tana-Sees. In der Mitte der lebendigen Stadt liegt der Palastbezirk.
Unter Kaiser Fasilidas (1632-1667) wurde mit dem Bau begonnen und in der Zeit der Kaiserin Mentewab (1730-1755) wurde Bauwerk um Bauwerk hinzugefügt.
Der Baustil erinnert an mittelalterliche Burgen. Hier ist der Einfluß der Portugiesen auf den Baustiel von Gondar sichtbar. Der Komplex umfaßt ca. 7.000qm und ist von einer starken Umfassungsmauer mit zwölf Toren umgeben.
Die Idee, noch einmal kurz die Haare nachschneiden zu lassen, hat Brigitte ganz schnell verworfen.
Am frühen Morgen des 28. Dezember 2017 verlassen wir die Stadt. Offensichtlich ist heute ein christlicher Feiertag. Wir geraten mit Simba in den Strom der unzähligen Kirchgänger.
Zur sudanesischen Grenze geht es hinunter ins Tiefland. Dafür steigen die Temperaturen und das Land wird zunehmend trockener.
Bei unserer Ausreise aus Äthiopien geraten wir leider an einen jungen Zoll-Beamten, der sich offensichtlich profilieren will und außerdem ist er wohl sehr neugierig. Er überprüft Simba und sämtliche Außenfächer äußerst sorgfältig und seine Kollegin schnüffelt im Innenraum herum. Nachdem sie einige Fächer geöffnet und darin herumgefingert hat, gibt sie jedoch auf und nickt ab. Wir erhalten die abgestempelten Papiere und können in den Sudan ausreisen.