Marokko - 23. November 2018 bis 19. Januar 2019
Mit der Fähre der Reederei FRS verlassen wir um 13.00 Uhr (nur 1 Stunde verspätet) den Hafen von Algeciras/Spanien.
Wir passieren den Felsen von Gibraltar und erreichen bei freundlichem Wetter und ruhiger See, nach 1 1/2 Stunden Fahrtzeit, den modernen Hafen Tanger Med. Leider müssen wir uns beim Zoll etwas in Geduld üben. Eine Stunde dauert der Prozeß, obwohl wir, bzw. Simba, nicht kontrolliert wurden. Auch die anwesenden Drogenhunde wurden nicht zum Schnüffeln vorbei geschickt.
Auf dem Weg zur Küste passieren wir wohl oder übel Tanger-Stadt. In diese turbulente Stadt zieht uns gar nichts.
Zum Sonnenuntergang ist dann, südlich von Tanger, die Hercules Grotte erreicht. Sie liegt direkt am Atlantik und in ihrem Umfeld gibt es einen geeigneten Übernachtungsplatz für uns.
Asilah, die kleine Küstenstadt, 46 Kilometer südlich von Tanger ist unser nächstes Ziel.
Der kleine Fischerort wurde in den 1970er Jahren durch die Initiative des Künstlers Melehi saniert und die Medina vor dem Verfall gerettet.
Zahlreiche Künstler wurden angesiedelt und heute ist die Medina ein beliebtes Touristenziel.
Jetzt in der Nachsaison ist es hier echt ruhig und etwas verschlafen.
Beim Streunen durch die verwinkelten schmalen Gassen kommt erstes Marokko-Feeling bei uns auf.
Nachdem wir uns an der Lagune von Boulay Bousselham ein paar Tage die frische Seeluft um die Nase wehen ließen, fahren wir landeinwärts nach Fes.
Am Stadtrand von Fes gibt es die ruhige, komfortable Ferienanlage Diamant Vert, mit einer angegliederten Campingfläche. Von hier nehmen wir ein Taxi, um in die weitläufige Medina der pulsierenden Stadt Fes zu gelangen. Zwei Tagesbesuche sind nötig, um Medina Fès el-Bali, mit ihren verschiedenen Suqs, etwas näher kennenzulernen.
Wir starten am Place R’sif und gelangen sogleich in den Lebensmittelsuq. Typisch für uns.
Die Gassen in der Medina sind meist so schmal, daß kein Auto hindurchpaßt. Manche Seitengassen sie nicht einmal einen Meter breit. Der Transport wird hier durch Karren oder kleine Eselkaravanen erledigt.
Immer wieder taucht in dem engen, desolaten Häusereinerlei eine besonders schöne Front, oder auch nur ein schmucker Hauseingang auf.
Besonders faszinieren uns jedoch die Mini-Handwerksbetriebe, die sich in manch dunkler Höhle verbergen.
Wir schauen uns ein schmuckes Riad an, das nur über zwei Doppelzimmer verfügt, aber auch ein kleines Restaurant in ihrem Innenhof beherbergt.
Die große Karaouyine-Moschee dürfen wir leider nicht besichtigen.
Uns ist nur ein Blick durch das Eingangstor gestattet.
Von einer Dachterrasse kann man auf die grünen Keramikdächer der Moschee schauen und den Blick auch über die Würfelhäuser von Fes, mit ihren zahllosen Satelitenschüsseln, schweifen lassen.
"Spieglein, Spieglein an der Wand……"
Antiquariat im Hinterhof.
Auf das Gerberviertel der Stadt schaut man am Besten auch von einer Dachterrasse aus.
Dem stinkenden Geschehen möchten wir lieber nicht zu nahe kommen. Hier arbeiteten die Gerber schon im Mittelalter, und an ihrer Technik scheint sich nicht viel geändert zu haben.
Hoch über dem Gerberviertel stehen die Mauerreste des Fort Chardonnet.
Direkt neben dem Gerberviertel befindet sich das Privat-Museum Belghazi. Dieses Stadtpalais verfügt über einen prächtigen Innenhof und man kann dort auch eine Kleinigkeit zu Essen bekommen. Für uns ideal, um dem Trubel der Medina für ein Stündchen zu entfliehen.
Bei grünem Tee mit frischer Minze entspannen wir und lassen die Eindrücke des Tages auf uns wirken.
Unser nächstes Ziel ist die Küste bei Agadir.
Marrakech liegt auf dem Weg. Für uns ein idealer Zwischenstopp. Auf dem Campingplatz Le Relais de Marrakech stehen wir vor den Toren der Stadt. Die Besichtigung der Stadt, mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten heben wir uns für die Weihnachtstage auf, denn für die Zeit ist der eigentliche Marrakech-Besuch geplant.
Heute, am 2. Dezember 2018, besuchen wir nur den Jardin Majorelle und das kleine Musee d’Art islamique von Yves Saint-Laurent.
Die Blütenpracht, das üppige Grün, das Vogelgezwitscher und die vielen Pflanzen in diesem Garten sind beeindruckend: Kakteen, Palmen, Bougainvillea, Bambus, dazwischen leuchtend blau gestrichene Pavillons, Fischteiche und knallbunte Blumentöpfe.
Es ist der reinste Augenschmaus.
Die Weiterfahrt an die Küste verläuft äußerst angenehm auf einer perfekten 4-spurigen Straße.
Bei Essaouira gelangen wir dann auf die Küstenstraße, auf der wir durch eine hügelige, grüne Landschaft gen Süden cruisen.
Wir machen einen Abstecher nach Immesauane Plage, einem beliebten Surferziel. Der kleine Campingplatz, Cathedral Point, ist angenehm leer.
Beim Strandspaziergang werden wir spontan zum Tee mit Minze eingeladen.
Unter uns rauschen die Brecher an die Klippen und zahlreiche Surfer tummeln sich draußen in den Wellen.
Über schmale Wege gelangen wir zum kleinen Fischerhafen, um uns dort für das Abendessen mit frischer Dorade-Royale (Sparus aurata) einzudecken.
Auf unserer Fahrt gen Süden machen wir einen Bogen um die Großstadt Agadir und parken stattdessen vor der 6 Kilometer langen Stadtmauer von Tiznit.
Die Altstadt mit den lebhaften Souks hat einen typischen Wüstenstadtcharakter.
Sehenswert ist die große Moschee mit ihren hervorstehenden Querstangen, die beim Lehmbau als Abstützungen dienten und typisch sind für die Lehmbauweise südlich der Sahara (Sahel).
Wir sind der Wüste nun schon relativ nah und doch ist hier die Landschaft wunderbar grün.
Im Südwesten Marokkos befindet sich das Verbreitungsgebiet des endemischen Arganbaumes. Seine Früchte, die wie Oliven aussehen, ergeben ein hochwertiges Speiseöl, das man aus den Samen ihrer Kerne recht aufwendig gewinnt.
Außerdem sind die Blätter bei den Ziegen sehr beliebt.
Sidi Ifni ist unser nächster Anlaufpunkt. Der Ort diente den Spaniern schon Ende des 15. Jahrhunderts als Stützpunkt für den Sklavenhandel und die Fischerei.
Nur durch eine flache Mauer ist der Campground El Marco vom Strand getrennt. Hier tummeln sich zahlreiche Surfer im Wasser und hunderte Möwen in den Lüften.
Alter Königspalast.
Von den Frauen, die am Strassenrand ihren Backofen betreiben, bekommen wir wie selbstverständlich ein frisch gebackenes Fladenbrot geschenkt.
Unweit von Sidi Ifni gibt es die gewaltigen Felsentore von Legzira.
3 Kilometer ist der Kies- und Seestrand lang, wo wir einen ausgiebigen Spaziergang unternehmen.
10.12.2018 Bei Tiznit fahren wir landeinwärts in Richtung Anti-Atlas.
Je weiter wir in die Berglandschaft eintauchen, um so reizvoller wird sie.
Das Ammelntal mit seinen bizarren Granitformationen gilt als eine der schönsten Regionen Marokkos.
Tafraoute ist ein Marktort der Chleuh-Berber und ist malerisch eingebettet in eine fantastische Bergwelt. Hier stehen wir einige Tage um das Umfeld mit dem Motorrad zu erschließen.
Zwei Tage, angefüllt mit Frohsinn und Erfahrungsaustausch, verbringen wir mit Marika und David aus der Tschechischen Republik. Die Beiden haben wir vor 15 Monaten an der Grenze Ruanda/Uganda kennengelernt. Damals haben wir unsere Sim-Karten getauscht. Während wir den Sommer 2018 in Deutschland verbrachten, haben die Beiden mit ihrem alten VW-Bus Syncro ganz Afrika umrundet und sind jetzt auf der Heimreise.
Mit dem Motorrad fahren wir von Tafraoute aus, vorbei an dem hübschen Bergdorf Aguard Oudad, durch eine bizarre Landschaft zu den bemalten Felsen „Les Peintures“.
Der belgische Künstler Jean Verame hat hier im Jahr 1984 die bis zu 30 m hohen Granitfelsen in den Farben Blau, Rot, Schwarz und Violet ganzflächig oder mit geometrischen Mustern bemalt. In 2 Kilometern Länge und 800 Metern Breite entstand hier seine „Phantasmagorie“. 20.000 Kilogramm Farbe wurden nach altägyptischen Rezepten angemischt und in zwei Monaten vermalt.
Ähnliche Projekte hatte der Künstler bereits auf Korsika, in den Cevennen, im Tibestigebirge und im Sinai verwirklicht.
Es ist überaus reizvoll, hier zwischen den Kullerfelsen umherzuwandern oder in einem urigen "Open Air-Teehaus" einzukehren.
Frühlingsboten im Dezember.
Eine Rundfahrt durch die Ait-Mansour-Schlucht und die Timguelchte-Schlucht bietet eine spektakuläre Bergkulisse.
Die schmale Straße wäre mit Simba nicht machbar gewesen. Es war eine gute Entscheidung, diesen Ausflug in die Bergwelt mit dem Motorrad zu unternehmen.
Von den Granitwänden hinter Oumesnat blickt der steinere Löwe auf Tafraoute hinab.
15.12.2018 Fahrt in Richtung Hoher Atlas
Wir verlassen Tafraoute auf einer wunderschönen Bergstrecke. An den Berghängen kleben kleine Siedlungen.
Immer wieder fragen wir uns, wie und wovon die Bevölkerung hier lebt.
Es geht vorbei an der Kasbah Tizourgane.
Tizourgane wurde im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Berberstämme als Zufluchtsstätte für die Dorfbewohner benutzt. In den historischen Mauern befindet sich heute ein hochgelobtes Maison d’Hotes. Bei Ait-Baha verlassen wir langsam die Bergregion des Anti-Atlas und gelangen in die Sous-Ebene bei Taroudannt, die zwischen Anti- und Hohem Atlas liegt. Auf großen Plantagen rechts und links der Straße reifen die Zitrusfrüchte. Zwischen dem dunklen Blattwerk leuchten die Orangen.
In Oulad Berhil finden wir vor dem Palais Riad Hida einen guten Stellplatz für Simba.
Der prachtvoll renovierte ehemalige Paschapalast, mit sechs Zimmern, verfügt über einen schönen Garten und ein Restaurant.
Von hier aus starten wir mit dem Motorrad zu einem Ausflug hinauf in den Hohen Atlas. Die zuerst noch perfekte Straße windet sich hinauf in eine wunderbare Bergwelt.
Einige Kilometer vor dem Tizi-n-Test-Pass (2.100 m) ist die Straße nur noch schmal und äußerst schlecht.
Eine Felsnase ragt über die Straße und hätte die Durchfahrt für Simba unmöglich gemacht.
Am Fuße des Hohen Atlas, im Süden von Marrakech, stehen wir im Ourika Camp. Nicht weit entfernt liegt der Jardin Anima.
Auf dem 3 Hektar großen Gelände hat der Künstler Andre Heller einen üppigen Garten gestaltet, der im Jahre 2016 eröffnet wurde.
Auf schmalen Pfaden kann man hier zwischen subtropischen Pflanzen und Skulpturen, wandeln.
Am 20. Dezember nähern wir uns der Stadt Marrakech noch ein wenig mehr. Wir ziehen um auf den Campingplatz Le Relais de Marrakech.
Wäsche waschen, Plätzchen backen und Weihnachtsgrüße versenden stehen, neben ein paar Stunden Relaxen, auf dem Zettel.
Am 22. Dezember 2018 besuchen uns Tanja und Thomas für 14 Tage.
Unsere erste gemeinsame Aktivität ist der Besuch der Medina von Marrakech. Der Lebensmittel-Souq ist besonders bunt und authentisch. Hier schlägt das Herz der Stadt.
Nikolaus-BHs und Lamm-Koteletts werden wie selbstverständlich nebeneinander feilgeboten.
Crocs……
Drama el-Fna - Platz der Geköpften.
Südlich der Medina befinden sich die Ruinen des Palais el Badi.
Der Komplex wurde im 16. Jahrhundert erstellt. Sultan Ahmed el-Mansour importierte für den Bau kostbare Materialien aus der ganzen Welt. Heute läßt sich nur noch erahnen, daß der El-Badi-Palast einst eine der prächtigsten Palastanlagen des Maghreb war.
Zurück in die Medina fahren wir Vier mit einem Tuk-Tuk, was immer ein besonderes Erlebnis darstellt.
Beim Rafba el-Kedima befand sich über viele Jahrhunderte der alte Sklavenmarkt. Jetzt haben sich hier die Gewürzhändler und Quacksalber niedergelassen. In allerlei Tiegeln und Behältnissen findet man die eigenartigsten Mixturen und Grundessenzen. Aphrodisiaka und Mittel, die Frauen Fruchtbarkeit verschaffen sollen, lebende Chamäleons und Schildkröten, getrocknete Echsen, Rosenwasser, Moschusparfüm. Die bunten Gewürzschalen sind gefüllt mit Safran (echt?) bis Paprika und der Gewürzmischung Ras el Hanut, die hier in Marokko von Günter beim Kochen regelmäßig Verwendung findet.
Der Jardin Majorelle (gestaltet von Yves Saint-Laurent) nimmt uns erneut gefangen.
Anschließend bestaunen wir im Museum Yves Saint-Laurent die modischen Kreationen dieses großartigen Modeschöpfers.
Im Riad Khol haben Tanja und Thomas für die Zeit des Marrakech-Aufenthaltes eine sehr angenehme Bleibe gefunden.
Das Kaminzimmer des Riads war ideal für unseren gemütlichen Heiligen Abend mit verschiedenen marokkanischen Köstlichkeiten und einer Zitronenhuhn-Tajine.
Am 25. Dezember 2018 hielt uns nichts mehr in Marrakech.
Die Fahrt über den Hohen Atlas mit dem Tizi-n-Tichka Pass (2.260 m) nach Telouet bietet eine wunderbare Bergwelt mit verschneiten Gipfeln und blühenden Mandelbäumen im Tal Assif-Ounila.
Telouet liegt auf 1870 m Höhe.
Dar Glaoui, einst Herrschaftssitz eines der mächtigsten Berberfürsten, ist von zinnenbewehrten Mauern umgeben. Die Al-Glaoui-Stammesfürsten beherrschten das Bergland südlich von Marrakech und kontrollierten hier den Handelsweg. Die Kasbah von Telouet wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Thai Al Glaoui als Symbol seiner Macht und seines Reichtums erbaut. Von außen sieht man den Gemäuern aus Stein und Lehm nicht an, welcher Prunk sich im Inneren verbarg.
Die Residenz ist im Stil eines maurischen Palastes mit Stuckverzierungen, kleinteiligen Mosaiken und kunstvoll geschnitzten und bemalten Zedernholzdecken ausgestattet.
Die Straße von Telouet folgt weiter dem grünen Flusstal des Asif Ounila.
Ait Benhaddou ist ein wunderschönes Beispiel traditioneller Lehmbauarchitektur der Berber und gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Hier und in den Filmstudios von Ouarzazate wurden zahlreiche Filme gedreht. Darunter „Lawrence von Arabien“ (1962) und „Gladiator“(2000).
Das Klar (=befestigtes Dorf) auf der östlichen Seite des Oued Mellah besteht aus einem Labyrinth an Häusern, Türmen und Kollektivspeichern, von denen es sechs Stück in Ait Benhaddou gab.
Die aus Stampflehm errichteten und mit Ornamenten geschmückten Häuser liegen ineinander verschachtelt am Berghang.
Über Ouarzazate gelangen wir in das Dadés-Tal.
Hier liegt am Rande eines Palmenhaines die Kasbah Amerhidil.
Die prachtvolle Lehmburg gehört seit Generationen der engagierten Familie Naciri und fungiert zum teil als Gästehaus und zum anderen als kleines Museum.
Unser romantischer Stellplatz in Ouarzazate.
Überraschendes Wiedersehen in Ouarzazate. Das Ehepaar Ratay (Kanada) kennen wir aus Äthiopien (Dezember 2017) und dem Sudan (Januar 2018). Sie sind damals über Ägypten nach Italien ausgereist und sind jetzt auf dem Weg nach Ghana.
Das Frühstück haben wir ausserhalb der Stadt neben einer kleinen Wasserstelle eingenommen.
Uns zieht es nach Süden und so fahren wir über den Tizi-n-Tinififft-Pass (1660m) durch das Dráa-Tal nach Zagora.
Zagora war früher eine wichtige Karawanenstation. Heute ist sie die Basisstation für Wüstenexkursionen und ist auch für uns das Tor zur Wüste.
Die Landschaft verändert sich schlagartig und in Mhamid sind wir dann, gefühlt, mittendrin in der Wüste.
Die Steigerung erleben wir allerdings, als sich unsere Autos (Landcruiser und Simba) durch den Wüstensand wühlen und wir zum Erg Chegaga fahren.
Inmitten der Ödnis tut sich plötzlich eine grüne Fläche auf. Die Pflanzen duften nach Rucola und werden von den Dromedaren genüsslich verputzt. Die Imker aus den Bergen haben ihre Bienen hergebracht und können sicherlich mit viel Wüstenhonig rechnen.
Am Fuße der „Grande Dune“ schlagen wir unser kleines Lager auf und nutzen dort die Infrastruktur von Sahara Services.
Eine Kameltour muß natürlich sein.
Sie wird für uns alle zu einem unvergeßlichem Erlebnis, genauso wie der Spaziergang durch die Dünen des Erg Chegaga.
Unser Guide Mohamed El-Gasmi, der wunderschöne Nomadengeschichten erzählen kann und gerne ums Lagerfeuer tanzt. https://walkingwithnomads.com/about/
Thoamas, unser Gipfelstürmer, erklimmt die Grand Dune und wird mit grandioser Aussicht auf das Sandmeer Erg Chegaga belohnt.
Ein Highlight am 31.12.2018 ist für uns das Frühstück am Lac Iriqi.
Dieser trockengefallene See bietet uns dafür eine skurrile Kulisse.
Noch weitere 40 Pistenkilometer liegen vor uns, bevor wir in Foum-Zguid wieder die Teerstraße erreichen. Dort erhöhen wir wieder den Reifenluftdruck auf Normal!
Der flammende Sonnenuntergang ist unser Sylvesterfeuerwerk.
1.Januar 2019
Auf guter Straße fahren wir von Taliouine, Taroudannt und Agadir, zügig an die Atlantikküste. Im Surferort Immesouane Plage genießen wir die frische Meeresbrise, kaufen frischen Fisch für ein köstliches Abendessen und unternehmen einen Spaziergang an den Klippen.
Abschluß der gemeinsamen Zeit mit Tanja und Thomas bildet Essaouira.
Wir wohnen sehr schön 30 Kilometer vor der Stadt, im Riad des Vignes. Das 30 ha große Weingut wird von einem Franzosen betrieben und bietet neben Wein auch Oliven- und Arganöl aus eigener Produktion zum Kauf an.
Essaouira, das frühere Mogador, zählt inzwischen über 100.000 Einwohner. Die einstmals portugiesische Stadt verliert als Fischerort immer mehr an Bedeutung, dafür verläuft die touristische Entwicklung in rasantem Tempo. Die Altstadt ist andalusisch geprägt.
Beim Bummel durch die Gassen mit den malerischen weißen Häusern fallen die schönen, gelb umrahmten Eingangsportale, Torbögen und blau getünchten Fenster und Türen ins Auge.
Galerien lokaler Künstler, Boutiquen und verschiedenes Kunstgewerbe, sowie Cafés und kleine Restaurants machen das Besondere dieser Medina aus.
Am 5. Januar 2019 ist die gemeinsame Zeit mit Tanja und Thomas in Marokko schon wieder vorbei. Wir steuern mit Simba den Strand von Kaouki, südlich von Essaouira, an und üben uns ein paar Tage im Verweilen.
Bei allem Nichtstun, der tägliche Spaziergang am Strand muß sein.
13. Januar 2018 Wir aktivieren das Motorrad und fahren noch einmal nach Essaouira, die Stadt hat es uns einfach angetan!
14. Januar 2019 Gen Norden - Fahrt nach El Jadida
El Jadida, die Provinzhauptstadt mit seinen 260 000 Einwohnern, ist ein wichtiger Industriestandort und Phosphathafen.
Auch als Handelszentrum von landwirtschaftlichen Produkten ist El Jandia von Bedeutung. Für uns ist die Cité Portugaise (Stadtteil aus der Portugiesenzeit) von Interesse. 1502 wurde eine portugiesische Festung errichtet, aus der die Hauptniederlassung der Portugiesen in Marokko entstand (Mazagan) und die deshalb auch heute noch „Portugiesenstadt“ genannt wird. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts konnten die Portugiesen Mazagan halten. 1769 zogen sie ab und sprengten nach dem Rückzug die Stadt. Bis 1821 lag sie verlassen und wurde dann von Juden aus Azemmour besiedelt. Sie erhielt damals den Namen El Jadida. Weiterhin blieb die Stadt unbedeutend und stieg erst in der Protektoratszeit Anfang des 20. Jahrhunderts zur Hafen- und Handelsstadt auf.
Das von mächtigen Festungsmauern umgebene Gassenlabyrinth wird von vier Bastionen aus dem 16. Jahrhundert flankiert.
Die Cité gehört seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die Cîerne Portugaise wurde 1541 erbaut.
Das gotische Kreuzrippengewölbe, von 25 Säulen gestützt, spiegelt sich malerisch im Wasser.
Nördlich von El Jadida ist das Land grün. Weite Felder erstrecken sich links und rechts der Straße. Am 16. Januar 2019 fahren wir auf der Autobahn, vorbei an Casablanca und Rabat, gen Norden. Durch weite Olivenhaine geht die Fahrt zu unserem nächsten Ziel, der Stadt Chefchaouen, die „Blaue Stadt“ liegt im Rif-Gebirge.
In der, auf die Hügel gebaute, Medina sind viele arabische und andalusische Elemente erhalten.
Die Türen der weiß und blau getünchten Häuser sind ebenfalls blau gestrichen - angeblich ist in der Farbe ein Mittel enthalten, das die Mücken und Fliegen fernhält.
Uns gefällt das authentische Markttreiben besonders gut und wir kaufen ein paar Lebensmittel für die Simba-Küche ein.
Von Chefchaouen im Rio-Gebirge bis an die Mittelmeerküste nach Tetouan sind es nur 50 Kilometer.
Auch die Stadt am Fuße des Höhenzuges Djabal Dersa liegt an der Mündung des Flusses Mertil. Das weiße Häusermeer trägt auch den Beinamen „Weiße Taube“ und verfügt über eine sehr authentische, intakte Altstadt. Schon Anfang des 17. Jahrhunderts strömten viele Händler aus Spanien in die Siedlung nahe am Mittelmeer.
Der andalusische Einfluß macht sich deutlich in der Architektur bemerkbar. Hier wird eher Spanisch als Französisch gesprochen. Die Medina wird von einer fünf Kilometer langen, zinnenbewehrten Mauer umgeben.
Heute wird das normale Marktgeschehen um eine Art Flohmarkt bereichert. Gefühlt sind wir die einzigen Touristen, die sich hierher verirrt haben.
Entsprechend ist auch das Warenangebot auf dem Souq.
Am 19.Januar 2019 fahren wir früh den Fährhafen Tanger Mediterranee an. Die 12-Uhr Fähre bringt uns in 90 Minuten wieder zurück nach Europa.
Wie sagen: „Auf Wiedersehen Afrika“ und blicken zurück auf 8 wunderschöne Wochen in Marokko. Das Land hat zu unserem ersten Aufenthalt in 2006 eine sehr positive Entwicklung durchgemacht. Wir fühlten uns sicher - für uns war es eine entspannte Reise.
Gemütlich werden wir uns jetzt auf den Heimweg machen.
In Spanien wollen wir noch El Puerto de Santa Maria, Sevilla und Toledo anfahren. Aber dann wird es ernst. In Süd-Deutschland steht noch eine wichtige Familienfeier an und dann ruft der Heimathafen. Die nächste Tour will vorbereitet sein.